Unser beliebtes Café Ungrad in Idstein

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Mücahide Topuz: „Bei uns im „Café Ungrad“ ist bewusst nicht alles gleich, rechtwinklig und einheitlich.“

Idstein, ein Mittelzentrum im Rheingau-Taunus-Kreis: Mitten in der Stadt liegt der König-Adolf-Platz, die „gut Stubb“ der einstigen Residenzstadt. Ein herrliches Fachwerk-Ensemble aus dem 15. bis 18. Jahrhundert ist hier versammelt, darunter so bedeutende Bauwerke wie das Rathaus, das „Killingerhaus“ oder „Schiefe Haus“. Letzterem direkt gegenüber liegt das „Café Ungrad“. Und da vor einigen Jahren, als die Bäckerei Huth hier ein Bäckereifachgeschäft mit einladendem Café einzurichten begann, festgestellt wurde, dass manche Stelle im Fußboden arg wellig oder Teile der Decken schief waren, da entschloss man sich, das Objekt zwar zeitgemäß herzurichten, das etwas „Unförmige“, Ungleichmäßige jedoch zum Konzept zu machen und benannte den Idsteiner Standort des echten Bäckers Huth dementsprechend: „Café Ungrad“.

„Viele dieser Service oder auch einzelne Tassen haben uns Kunden vorbeigebracht und geschenkt“, erzählt Mücahide Topuz, die Teamleiterin im „Ungrad“ ist, während sie auf einen wuchtigen Bauernschrank deutet, der gefüllt ist mit allerhand Porzellan, Kaffeegeschirr. Vielfach seien es Menschen gewesen, die vielleicht keine Verwendung mehr dafür hatten, einen Haushalt auflösten und dennoch fanden, dass ihre Tassen oder Kannen der Nachwelt erhalten bleiben und Freude machen sollten. Mücahide Topuz und ihr Team greifen den Gedanken auf und dekorieren die oft herrlich anzuschauenden Stücke.

Selbstverständlich bietet das Bäckereifachgeschäft sonst alles, was man von einem zeitgemäßen Geschäft erwartet: Reichlich Platz innen und außen (zumindest außerhalb der Zeiten, in denen „Corona“-Beschränkungen gelten); ganztags werden sämtliche Brötchenspezialitäten des echten Bäckers Huth frisch im eigenen Etagenbackofen des „Café Ungrad“ gebacken. Die Theke ist sehr breit, bietet viel Platz für eine große Auswahl an Süßem und Herzhaftem. „Brot und gerade auch unsere gehaltvollen Körnerbrötchen werden viel nachgefragt, am Wochenende mögen die Idsteiner gerne Kuchen“, hat die Teamleiterin beobachtet.

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Das „Ungrad“ liegt dem „Schiefen Haus“ gegenüber, dahinter ragt der Hexenturm, Idsteins Wahrzeichen, empor.

Schüler
Ach, ja, Corona, seufzt Mücahide Topuz: „Die Schüler fehlen uns sehr, wir vermissen sie in der Zeit, da die Schulen geschlossen sind! Denn unsere jungen Kunden kommen unter der Woche sonst oft und lieben unsere Snacks. Gerade die Panini Mozzarella sind bei uns der Renner!“
Auf gar keinen Fall auf die im „Ungrad“ erhältlichen Produkte aus der Huth-Backstube verzichten möchte auch Udo Pauls. Er ist Stammkunde, und wie sehr er „Roggen pur“ und ebenso saisonale Spezialitäten wie jüngst das „Osterbrot“ liebt, dokumentiert der Eppsteiner, indem er selbst zu „Corona- Zeiten“ jeden zweiten Tag zum Bäckereifachgeschäft direkt gegenüber des alten Rathauses aus dem Jahr 1698 kommt – obwohl er einige Vorerkrankungen hat: „Ich gehöre eigentlich zu jeder Risikogruppe“, erzählt der treue Huth-Fan. Dies halte ihn aber keineswegs davon ab, seinem „Ungrad“ regelmäßig einen Besuch abzustatten.

Er komme extra für das Fachgeschäft der Bäckerei Huth nach Idstein. „Ich finde das hier ganz toll. Das Café ist schön groß und hat richtig viel Gemütlichkeit. Und dann ist es hier so hübsch in die Straße eingebunden. Das hat schon was!“, findet Udo Pauls. „Was ich auch ganz klasse finde – denn das hat nicht jeder Bäcker – ist, dass man das Brot bei Huth in verschiedenen Stufen schneiden lassen kann.“ Da er als Diabetiker in besonderem Maße auf die Portionierung seiner Speisen achten müssen, sei dies für ihn eine große Hilfe im Alltag.
Jeden zweiten Tag ist der in Eppstein-Bremthal Lebende im Fachgeschäft am König-Adolf-Platz, sonst kaufe er zudem gern im Bäcker-Bistro in Kelkheim, wo er arbeite. „Die Produkte von Huth, vor allem das Roggenbrot, sind einfach top! Ich bin allein heute schon das zweite Mal hier im ,Ungrad‘“, lacht Udo Pauls. Am Vormittag habe er sich frisches Brot besorgt. Nun, am Nachmittag, hatte er Lust auf einen „Coffee to go“. Es sei prima, dass er seinen Stammbäcker auch in „ schwierigen Zeiten“ verlässlich und spontan aufsuchen könne.

Öffnung
„Normalerweise“ öffnet das „Café Ungrad“ montags bis freitags von sieben bis 18.30 Uhr, am Samstag bis 17 Uhr. Und am Sonntag kann man ebenso frische „Hüthchen“ genießen, fürs Frühstück daheim holen oder Konditoreikreationen im Café schlemmen, und das von acht bis 17 Uhr. (Während der „Corona-Zeit“ haben Mücahide Topuz und ihre Kolleginnen jeweils eine Stunde kürzer auf.) Bei den Idsteinern ein ebenfalls besonders beliebtes Angebot ist das Frühstück im Café: „Also, sonst waren wir samstags zu viert, um alle Kunden schnellstens bedienen zu können – und doch sind wir oft gerade so hinterher gekommen, um alle gewünschten Frühstücke zuzubereiten“, schildert die Teamleiterin des „schiefen“ Cafés.

Draußen scheint gerade die Frühsommersonne wunderbar herab auf den König-Adolf-Platz, der Hexenturm ragt über der Altstadt in den wolkenlosen, blauen Himmel. Idstein ist wirklich ein Juwel im Taunus, ein Rundgang durchs historische Zentrum, entlang der Felix-Lahnstein-Straße, zum Gerberhaus, auf den Marktplatz oder in den Schlossbereich mit seinem herrlichen Garten unbedingt lohnend. Die Entfernungen sind nicht allzu weit, und direkt im „Herzen der Stadt“ liegt ja auch das „Café Ungrad“. In dem man sich anschließend wunderbar niederlassen, einen aromatischen Fairtrade-Kaffee genießen, sich ausruhen oder mit einem Snack stärken kann.