„Die Bedienungen sind alle super“

Im Limburger „Café 364“ ist immer was los – bis auf einen Tag

So richtig ruhig ist es im und rund um das „Café 364“ eigentlich nie, abgesehen von wenigen Nachtstunden vielleicht. Die Lage im Bahnhof Limburg, unweit der Fußgängerzone und gegenüber dem ebenfalls stark frequentierten Busbahnhof, sorgt für ein ständiges Kommen und Gehen: Reisende spurten zum Zug, Wartende blicken fragend auf die Anzeigetafeln oder Kunden strömen Richtung Einkaufszentrum „WERKStadt“ gleich hinter dem Bahnhof. Lange bevor all diese Bereiche zum Leben erwachen, gehen im Fachgeschäft des echten Bäckers jeden Morgen in aller Frühe die Lichter an – jeden Morgen, bis auf einen einzigen Tag…

In einem der wenigen ruhigen Momente an diesem späten Vormittag nutzt Nina Parkash die Gelegenheit, auf „die andere Seite“, vor die Theke zu gehen und rasch ein paar Fingerabdrücke auf dem ansonsten blitzeblanken Glas zu beseitigen. „Wir haben hier ein vergleichsweise noch größeres Angebot an leckeren Snacks, alles für Frühstück und Mittagessen“, erklärt die junge Frau, während sie mit einem Tuch die Scheibe abwischt. „Denn zu uns kommen eine Menge Menschen, die nicht nur schnell einen ‚Coffee to go‘ und ein einfaches Brötchen möchten, sondern sich richtig mit Proviant für die Reise eindecken, ehe sie nebenan in den Zug steigen.“ Zusätzlich zu den vielen Reisenden seien es in verstärktem Maße Pendler, die sich auf dem Weg zum Job etwas fürs zweite Frühstück im Büro oder für den Mittagsimbiss am Arbeitsplatz im „Café 364“ holten, ergänzt Parkash.

Die wohl längste Backwarentheke Limburgs

„Die Bedienungen sind alle super“ - Im Limburger „Café 364“ ist immer was los – bis auf einen Tag

Die Theke, die als die längste Backwarentheke Limburgs gilt, ist darum ganztags auffallend üppig bestückt. Ganztags heißt im Fall dieser Filiale des echten Bäckers im Limburger Bahnhof, dass unter der Woche schon ab fünf Uhr früh geöffnet ist (am Wochenende „erst“ um sieben), damit all jene, die zeitig zur Arbeit müssen, sich zuvor in aller Ruhe versorgen können. Dazu fangen Nina Parkash und ihre Kolleginnen bereits um vier Uhr morgens an, „manchmal auch schon um halb vier“, wie sie erläutert: „Wir müssen einiges vorbereiten, belegen die Snacks hier grundsätzlich selber frisch und backen den ganzen Tag hindurch Brötchen, so dass jeder, der Bedarf hat, beste Qualität bekommt – ganz gleich, ob auf dem Weg zur Arbeit oder umgekehrt in Richtung Feierabend!“ Abends sind die „guten Geister“ des „Café 364“ bis 19 Uhr dienstbereit, am Wochenende bis 18 Uhr.

Die Stammkunden fühlen sich wie zuhause

„Die Bedienungen sind alle super“ - Im Limburger „Café 364“ ist immer was los – bis auf einen TagBesonders beliebt ist neben der reichen Auswahl in der Backwarentheke, beim Kuchenbuffet oder dem Snack-Angebot natürlich der Café-Bereich. Sommers wie winters stehen bis zu 24 Außenplätze bereit. Doch besonders drinnen fühlen sich Stammkunden richtig „zuhause“. Heinz Kraus ist einer von ihnen. Er lebt in Ennerich, wo er bereits jetzt viel ehrenamtliche Zeit in die Organisation der jährlichen Kirmes investiere (findet statt vom 28. bis zum 30. Oktober 2017), wie er beim Trinken des fair gehandeltem Kaffees im 1997 eröffneten Huth-Bäckereifachgeschäft erzählt. Doch für Arztbesuche oder andere Erledigungen kommt er mit dem Bus immer wieder aus dem zu Runkel gehörenden Ort nach Limburg – und erholt sich vom Einkaufen und anderem bevorzugt im „Café 364“. „Also, ich bin sicher viermal die Woche hier“, schildert Kraus. „Warum? Man wird hier immer freundlich bedient, die Bedienungen sind alle super! Und man kann hier im Café toll sitzen, es ist warm und gemütlich, anders als in der zugigen Bahnhofshalle nebenan.“

Seiner Frau Helga, die Heinz Kraus begleitet, geht es heute nicht ganz so gut, da ihr eben erst ein Zahn gezogen wurde und die Betäubung noch wirkt. Heinz Kraus muss seinen Kaffee im „Café 364“ darum dieses Mal alleine trinken. Dennoch betont der Stammgast noch einmal: „Ich bin hier rundherum wunschlos mit allem glücklich, mit dem Service wie dem Angebot!“

„Die Bedienungen sind alle super“ - Im Limburger „Café 364“ ist immer was los – bis auf einen TagNur an einem einzigen Tag geschlossen, nämlich am…

Dass das Angebot in allen Bereichen, von Brot bis Brötchen, von Kuchen bis Snacks, stets gut ankommt, hat auch Nina Parkash beobachtet. Daneben, so die Fachverkäuferin, gefielen die Öffnungszeiten den Kunden besonders gut, die wissen: „Bei Huth am Bahnhof kriegst du immer was. Wir sind nämlich rund ums Jahr für unsere Kunden da“, fährt Nina fort. „Es gibt nur einen einzigen der 365 Tage im Jahr, an dem wir geschlossen haben: den ersten Weihnachtsfeiertag“, schmunzelt die junge Frau. Und hat damit das „Geheimnis“ gelüftet, wie das „Café 364“ zu seinem Namen kam.