Im neuen Bäckereifachgeschäft am Wörsbach versorgen sich die Wörsdorfer
Gemächlich plätschert der Wörsbach am östlichen Ortsrand vorbei, in Richtung Niederbrechen, wo er in den Emsbach mündet. Im Süden Wörsdorfs ist noch das nunmehr leerstehende alte Gebäude zu sehen, in dem der Rewe-Markt und mit ihm die Bäckerei Huth bis Oktober zu finden waren. Folgt man dem Wörsbach um den Ort herum bis zu jener Stelle, an der die Walsdorfer Straße das Gewässer quert, führt er einen direkt zum neuen Supermarkt.
Waschbetonoptik
Und dieser Markt, das Wortspiel sei erlaubt, ist wirklich super: War der frühere Rewe an der Hauptstraße in einer in die Jahre gekommenen, nicht mehr zeitgemäßen Immobilie in nur bedingt attraktiver Waschbetonoptik untergebracht, ist das neue Objekt nicht nur erheblich größer, heller, freundlicher. Es kommt mit wesentlich weniger Energie für die Beleuchtung, die Heizung und Kühlmöbel aus. Der hervorragend erreichbare, ausgedehnte Parkplatz vor der Tür bietet Raum für über 100 Fahrzeuge, an 20 Fahrradstellplätze wurde außerdem gedacht. Gilt die Beschreibung „einladend und großzügig“ für den umgebenden Markt, so trifft sie entsprechend auf das neue Bäckereifachgeschäft der Bäckerei Huth zu: Es zieht mit einer ausgesprochen geräumigen, langen Theke förmlich an. Ganztägig reich gefüllt, regt sie dazu an, sich vorfreudig mit dem überaus abwechslungsreichen Brötchensortiment in den vielen Körben hinter der Glasscheibe zu beschäftigen.
üppig und vielfältig gefüllt wie die Bäckereitheke.
Die neue „Müsli-Power-Stange“, „Ciabattini“, Laugenbrezeln oder Kümmel-Salz-Brötchen: So viele Spezialitäten des echten Bäckers werden feilgeboten! „Die Brötchen werden den ganzen Tag hindurch frisch gebacken“, erklärt Verkäuferin Manuela Fibischer. Etwas weiter rechts in der Theke dann ein beeindruckendes Angebot an süßen Leckereien – vom „Pain au chocolat“, über die mit selbstgekochten Kirschen gefüllte „Lutherrose“ („Zeit für Brot“ berichtete), bis zu „Omas Butterstreusel“. Klasse, was das Team um Nadine Hensel hier bietet, wie schön die Backwaren dargeboten werden! Herzhafte Snacks fehlen ebenso wenig – und das Beste: Im wirklich gemütlichen Café gleich nebenan kann man sich nach einem stressigen Wocheneinkauf im Rewe mit etwas von all den Köstlichkeiten und einer Tasse aromatischen Fair-Trade-Kaffee herrlich entspannen. Kinder wurden beim Neubau genauso berücksichtigt, für sie ist eine Spielecke eingerichtet worden. Wer Kaffee und Kuchen lieber an der frischen Luft genießt, wird sich über die Terrasse neben dem Haupteingang freuen, auf der der echte Bäcker gleichermaßen Sitzplätze geschaffen hat.
Lederindustrie
Das Gelände an der Walsdorfer Straße, auf dem der neue Rewe Wörsdorf liegt, ist über etliche Jahre mit einem der einstmals wichtigsten Wirtschaftszweige Idsteins verknüpft gewesen. Zur Stadt im Rheingau-Taunus-Kreis gehören insgesamt elf Teile, wobei Wörsdorf mit seinen mehr als 3.600 Einwohnern der größte nach der Kernstadt ist. Und länger als eineinhalb Jahrhunderte ist die Lederindustrie eine bedeutsame Einnahmequelle für die Idsteiner Die Versorgung von Ines Wiegand ist für heute auf jeden Fall sichergestellt: Huth-Brot, -Brötchen und ein „Pierre das Baguette“ ragen aus ihrem Einkaufskorb. „Auf die Ernährung achte ich generell“, hebt sie noch hervor. Es sei ihr wichtig, Lebensmittel zu kaufen, die frei sind von chemisch-synthetischen Aromen, von Konservierungsstoffen, Emulgatoren. Für die Arbeitsweise des echten Bäckers interessiere sie sich deswegen sehr, nickt Ines Wiegand, und informiere sich beim Fachpersonal darum gerne über die Zutaten für die Produkte in der langen, neuen Wörsdorfer Theke.
Backstubenbesuch
Demnächst möchte Ines Wiegand zudem einmal die Backstube der Bäckerei Huth in Limburg besuchen, um beispielsweise zu sehen, wie dort nur aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz ihr Lieblingsbrot „Pierre“ entsteht. „Das Huth-Brot schmeckt auch meinem Freund sehr gut und meinen Eltern, die gerade bei mir sind“, erzählt Ines Wiegand.
Nadine Hensel, Teamleiterin des Bäckereifachgeschäftes in Wörsdorf, freut sich sehr über das Interesse ihrer Kundin an den Hintergründen zu den Backwaren. „Bei uns kann jeder jederzeit die Backstube ansehen – auch ohne Anmeldung! Denn wir haben nichts zu verbergen“, schildert die Fachfrau ihrer Wörsdorfer Kundin. Allerdings, lacht Hensel, müsse sie dann des Nachts unterwegs sein.
Um sich im Wörsdorfer Bäckereifachgeschäft der Bäckerei Huth zu versorgen, ist hingegen kein Schlafverzicht vonnöten: Es ist montags bis samstags von sieben bis 21.30 Uhr geöffnet, und für Fans frischer „Hüthchen“ zum Sonntagsfrühstück selbstverständlich auch am siebten Tag der Woche zwischen sieben und elf.
Text und Fotos von Uwe Schmalenbach
