„Qualität ist es wert!“ Ein Interview
Als Willi Dick die vergangene Ausgabe der „Zeit für Brot“ durchblätterte, blieb er sofort am Gewinnspiel hängen. „Weil ich ein Rätselfreak bin. Ob Kreuzworträtsel oder Sudoku – das ist genau mein Ding. Damit das Gehirn noch ein bisschen mitarbeitet in meinem Alter“, schmunzelt der Mitsechziger. „Und dann dachte ich mir, schicke ich die Lösung halt mal ein.“ Eine gute Entscheidung, denn Dick ist einer der zehn, die als Gewinner ausgelost wurden. Er erhält seinen Preis von Sascha Huth bei einem Treffen im „Café 364“.
Über seinen Gewinn, eine Cookie-Backmischung der Bäckerei Huth, freut sich der in Niederneisen Lebende sehr, als er das dekorative Glas von Sascha Huth entgegennimmt. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken im „Café 364“ unterhalten sich die beiden angeregt über Ernährung und Lebensmittel.
Vertrauen
Bei Letzteren achte er stets auf Qualität, erzählt Willi Dick, und die habe seiner Meinung nach ihren Wert: „Ich gehe auch zum Metzger meines Vertrauens, um Fleisch zu holen. Ich gebe dann lieber fünf Euro mehr aus und weiß, wo das Tier herkommt, als dass ich das Produkt irgendwo abgepackt im Supermarkt kaufe. Das mache ich nicht!“
Ebensolche Unterschiede könne er bei Backwaren erkennen. „Ich esse am Wochenende gerne Brötchen“, schildert der Lkw-Fahrer, der seit 24 Jahren bei „Schaefer Kalk“ arbeitet. Wenn in Brötchen jedoch „nur Luft“ sei, was er schon mehrfach erlebt habe, könne er das nicht akzeptieren, sagt Dick.
Regionalität ist für den Berufskraftfahrer ebenfalls ein wichtiges Kriterium beim Einkauf. „Sie werden es nie erleben, dass ich in den Supermarkt gehe und eine Kiwi kaufe, die Tausende Kilometer ,gewandert‘ ist – niemals. Meine Frau und ich erwerben überwiegend regionale Produkte. Mir liegt schon viel daran. Erdbeeren kaufe ich auch nur im Sommer, wenn sie zum Beispiel hier in Ahlbach auf dem Feld wachsen, sonst nicht.“
Harvesterhof
Dick schätzt es daher sehr, dass die Bäckerei Huth gleichermaßen Wert auf regionale Rohstoffe legt und hört Sascha Huth interessiert zu, als der einige Beispiele aufzählt: Kürbiskerne bezieht der Limburger Familien-betrieb etwa aus Mensfelden, Himbeeren werden in Niederbrechen geerntet, der Bio-Dinkel wächst auf den Flächen des Harvesterhofs in Linter. „Und dafür sollte man dann eben ein paar Cent mehr bezahlen“, lobt der Rätselgewinner den Anspruch des echten Bäckers. „Mir ist es das wert. Es gibt auch viele Leute in meinem Bekanntenkreis, die sagen: ,Nee, ich kaufe da, wo es günstig ist.‘“
Backwaren des Traditionsbetriebs gibt es bei dem in Niederneisen Lebenden oft. Seine Frau arbeitet im Einkaufszentrum „WERKstadt“ am Limburger Hauptbahnhof, in direkter Nachbarschaft zum „Café 364“ also: „Sie kommt oft hierher und nimmt etwas mit.“
Hahnstätten
Die Bäckerei Huth kennt Willi Dick zudem aus Hahnstätten, wo derzeit das Huth-Bäckereifachgeschäft am „Breitenplatz“ umgebaut wurde. Das neugestaltete Bäckereicafé werde er mit seiner Gattin sicher bei nächster Gelegenheit aufsuchen. Und bis es so weit ist, können bei Dicks ja erst einmal Cookies gebacken werden.